Das klassische, gedruckte Kundenmagazin steht in Zeiten von Social Media, Smartphone und Tablet bei vielen Unternehmen auf dem Prüfstand.
Das klassische, gedruckte Kundenmagazin steht in Zeiten von Social Media, Smartphone und Tablet bei vielen Unternehmen auf dem Prüfstand. Grund genug, einmal darüber nachzudenken wo denn die Stärken und Schwächen eines Print-Magazins liegen und ob diese überhaupt noch zeitgemäß sind.
Eine aktuelle Studie des Content Marketing Forums, bei der mehr als 1.600 Personen aus dem DACH-Raum befragt wurden, nahm Kundenmagazine unter die Lupe. Das für manche vielleicht überraschende Ergebnis vorneweg: Kundenmagazine kommen bei den meisten Leserinnen und Lesern sehr gut an. Beeindruckende 89% der Befragten lesen Kundenmagazine, gleich ob in gedruckter oder digitaler Form. Darüber hinaus genießen gedruckte Kundemagazine ein sehr großes Vertrauen, ganz besonders im direkten Vergleich mit Online-Marketingkanälen.
Beeindruckende 65% schätzen gedruckte Kundenmagazine, weil sie der schier unendlichen Vielfalt digitaler Medien und Angebote überschaubare Grenzen entgegensetzen. Bemerkenswert dabei: gerade jungen Menschen, zwischen 18 und 29 Jahren, nehmen das Angebot gedruckter Kundenmagazine gerne an. Als Digital Natives kennen sie in der Regel auch die Nachteile digitaler Angebote und nutzen Printmagazine, um zwischendurch einmal abzuschalten. Die durchschnittliche Lesedauer beträgt dabei beachtliche 26 Minuten (die Zielgruppe zwischen 30 und 39 und mit einem höheren Bildungsabschluss widmet der Lektüre sogar noch mehr Zeit!). Ein erstaunlicher Wert, wenn man bedenkt wie kurzlebig digitale Kommunikation ist und wie schnell oft zwischen verschiedenen Inhalten „geswitcht“ wird. In diesen 26 Minuten werden dann auch – laut Studie – über 50 Prozent des Kundenmagazins gelesen.
Wie sieht nun im Vergleich die Nutzung analoger und digitaler Kundenmagazine aus?
Für rund dreiviertel der Befragten sind gedruckte und digitale Magazine durchaus gleichwertig oder ergänzen einander. Immerhin 20% der Befragten bevorzugen Printmagazine als einzige Informationsquelle, während nur ein überraschend kleiner Teil – rund 5% – ausschließlich digitale Erscheinungsformen und Medien konsumiert. Dabei bieten digitale Kundenmagazine zahlreiche Vorteile: Die Erstellung ist im Vergleich zu Print schneller und einfacher, Inhalte können – auch kurzfristig – leichter geändert oder angepasst werden und digitale Kundenmagazine sind immer und überall griffbereit (Smartphone, Tablet o.ä.). Tendenziell wirken digitale Versionen auf manche Betrachter moderner und zeitgemäßer. Animationen, Filme, Erklär- und Produktvideo sowie Infografiken oder Verlinkung mit ergänzenden Inhalten verstärken dieses Bild noch. Darüber hinaus entfallen Kosten für Distribution, wie etwa das Porto und ebenso hohe Kosten für den Druck.
Was sind mögliche Nachteile digitaler Kundenmagazine?
Die Distribution ist keineswegs sichergestellt. Hier ist oft der Wunsch Vater des Gedanken, denn nur weil man ein Kundenmagazin „online“ stellt, bedeutet das noch nicht, dass die gewünschte Zielgruppe auch darauf zurückgreift. Weiters ist die Aufmerksamkeitsspanne bei der Konsumation von Online-Medien eher kurz und die Gefahr der Ablenkung dabei recht groß. Zusätzlich wird die Glaubwürdigkeit von Online-Inhalten als weniger hoch eingestuft. Zu guter Letzt geht bei Online-Magazinen die Haptik und Sensorik völlig verloren. Kein raschelndes Papier, kein Geruch nach frischer Druckerschwärze oder gar die Möglichkeit eine handschriftliche Notiz zu machen oder einen Artikel oder eine Seite aus dem Heft zu reißen.
Print aufwerten durch digitale Inhalte
Egal ob gedrucktes oder digitales Magazin, zu Beginn braucht es immer eine fundierte Strategie in der die Kernbotschaften – unabhängig von Medium oder Kanal – formuliert werden. Erst danach kann man sich daran machen Content zu erstellen. Dieser soll, im Sinne des Content Marketing, informieren, unterhalten oder auch erklären, aber vor allem muss er für die Zielgruppe relevant sein und einen Mehrwert bieten. Hat man bedeutsamen Content erstellt, kann man damit die entsprechenden Kommunikationskanäle bespielen. Will man nun Printmagazine vermehrt mit digitalen Inhalten verknüpfen, kann man z.B. eine Meinung zu einer Problemstellung abfragen und über Hashtags/soziale Medien oder auf einen Verweis zu einem Online-Forum die Leserinnen und Leser zur Interaktion auffordern. Multi-Mediale Inhalte können vermehrt eingebaut werden, durch Verweise auf YouTube-Kanäle oder den Einbau von QR-Codes mit Verlinkung auf relevante Online-Inhalte. Zusätzlich lassen sich statische Bilder mit Hilfe der Augmented Reality in bewegte 3D-Bilder verwandeln. Das ermöglicht zum Beispiel Produktabbildungen, die in Verbindung mit einem Smartphone, von allen Seiten betrachtet und gedreht werden können.
Zusätzlich kann man ein gedrucktes Kundenmagazin auf anderen Social Media Kanälen wie etwa Instagram oder LinkedIn anteasern um die Neugier zu wecken. Interessentinnen und Interessenten welche das Magazin nicht beziehen bzw. erhalten kann man dort auch auf Online-Versionen oder die Möglichkeit zum Download des Magazins hinweisen.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Printmagazin keineswegs tot ist. Es erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Vielmehr gilt es die gedruckten Inhalte mit digitalen Inhalten zu verknüpfen und so einen Mehrwert für Leserinnen und Leser zu generieren.
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https://www.ikp.at/kundenmagazin-content-marketing-corporate-publishing/
https://www.ikp.at/kundenmagazin-koennen-wir/
Foto: Pexels – Drew Williams