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Neue Spielregeln für Künstliche Intelligenz – was Unternehmen ab August beachten müssen

Was Unternehmen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ab August 2025 beachten müssen: Der EU AI Act bringt neue Regeln.

Künstliche Intelligenz (KI) macht vieles leichter, aber auch komplexer. Denn seit Anfang August 2025 greifen neue Vorschriften, die genau regeln, wie KI genutzt und gekennzeichnet werden muss. Ist dein Unternehmen schon vorbereitet?

Künstliche Intelligenz ist längst ein wichtiger Bestandteil im täglichen Arbeiten: ob ChatGPT und Jasper zur Texterstellung und Ideenfindung, DALL·E und Midjourney für die Bildgenerierung, Canva mit Magic Design für Layouts, Gamma für Präsentationen oder Perplexity für die Recherche nach Quellen. Jetzt zieht die Gesetzgebung nach: Mit dem EU AI Act wurde in Europa eine klarer Rechtsrahmen für den Einsatz von KI geschaffen. Seit August 2025 ist der noch mal deutlich enger und genauer. Pflichten werden verbindlich, Transparenz wird zur Voraussetzung. Unternehmen jeder Größe, vom Start-up bis zum Weltmarktführer, müssen sich mit neuen Spielregeln auseinandersetzen. Was bedeutet das in der Praxis? Ab jetzt müssen Unternehmen offenlegen, wenn Inhalte mit künstlicher Intelligenz erstellt wurden, egal ob Text, Bild oder Video. Außerdem gilt es, klare Zuständigkeiten für den KI-Einsatz zu definieren und Mitarbeitende entsprechend zu schulen.

EU AI-Act: Pflichten für KI-Anbieter

Am 2. August 2025 hat eine neue Umsetzungsphase mit spürbaren Auswirkungen begonnen. Seit diesem Zeitpunkt können bei Verstößen erstmals Geldbußen verhängt werden. Und die haben es in sich: Bis zu 35 Millionen Euro oder sieben Prozent des weltweiten Jahresumsatzes sind möglich. Gleichzeitig treten neue Verpflichtungen für sogenannte General-Purpose-AI-Modelle (GPAI) in Kraft. Gemeint sind damit große, vielseitig einsetzbare Programme wie ChatGPT, Gemini oder Meta AI. Anbieter solcher Systeme müssen künftig offenlegen, wir ihre Software funktioniert, wie sie trainiert wurde, welche Daten zum Einsatz kamen und welche Risiken bestehen. Besonders bei Modellen mit potenziell hohem Gefährdungspotenzial sind konkrete Sicherheitsmaßnahmen nachzuweisen.

Kennzeichnungspflicht für KI-Inhalte

Ebenfalls seit 2. August 2025 wird es ernst in Sachen Transparenz: Unternehmen müssen klar kennzeichnen, wenn Inhalte mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erstellt wurden. Betroffen sind Texte, Bilder, Videos, Podcasts und andere Formate, unabhängig davon, ob sie intern genutzt oder öffentlich ausgespielt werden. Entscheidend ist: Die Kennzeichnung muss für Menschen verständlich und auch maschinenlesbar sein. Es gibt allerdings auch Ausnahmen: Wenn Inhalte eindeutig als KI-generiert erkennbar sind, zum Beispiel bei einer direkten Interaktion mit einem Chatbot, entfällt die Kennzeichnungspflicht. Dasselbe gilt, wenn eine natürliche oder juristische Person die Inhalte redaktionell prüft, die Verantwortung übernimmt und als Herausgeber*in auftritt.

Schulungspflicht für den KI-Einsatz

Unternehmen, die KI-Systeme nutzen, müssen ihre Mitarbeitenden im Umgang damit schulen. Diese Pflicht gilt bereits seit Inkrafttreten der Verordnung am 2. Februar 2025 und betrifft Unternehmen jeder Größe. Ziel ist es, das Bewusstsein für Chancen, Risiken und mögliche Schäden im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz zu schärfen. Was genau geschult werden muss, schreibt der Gesetzgeber nicht im Detail vor. Die Schulungsmaßnahmen sollen auf das jeweilige Unternehmen, den konkreten Einsatzbereich sowie die Vorkenntnisse der Mitarbeitenden abgestimmt sein. Neben technischen Aspekten sollten auch ethische und rechtliche Fragen Teil der Schulung sein. Zwar drohen keine direkten Geldstrafen, bei Schäden durch ungeschulten KI-Einsatz kann aber zivilrechtliche Haftung entstehen.

Was Unternehmen jetzt tun sollten – und was wir bei ikp schon tun

Die neuen Vorschriften lassen sich nicht mit einem Mausklick umsetzen. Unternehmen sollten jetzt damit beginnen, Prozesse rund um KI zu dokumentieren, Zuständigkeiten zu klären und klare Regeln für Nutzung und Kennzeichnung zu definieren. Technische Lösungen oder interne Leitfäden können dabei helfen, den Umgang mit KI transparent und sicher zu gestalten.

Unser ikp-Team besucht regelmäßig Fortbildungen und Seminare. Wir planen, unser Wissen zukünftig auch außerhalb der Agentur weiterzugeben – zum Beispiel im Rahmen von KI-Workshops. Aktuelle Entwicklungen teilen wir in unserer internen Rundschau, und rechtliche Updates kommen direkt aus der Geschäftsführung. So bleiben wir auf dem Laufenden – und unsere Kundinnen und Kunden auch.

Fazit

Der EU AI Act sorgt für mehr Klarheit und mehr Verantwortung. Wer Künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag nutzt, muss künftig genauer hinsehen, transparent handeln und seine Prozesse überdenken. Gut vorbereitet ist, wer sich rechtzeitig informiert, Zuständigkeiten klärt und passende Tools verantwortungsvoll einsetzt.

Quellen:

  1. https://haerting.de/wissen/ki-verordnung-muessen-unternehmen-ihre-beschaeftigten-schulen/
  2. https://www.getlaw.de/blog/kennzeichnungspflicht-fuer-ki-inhalte-Umsetzungsfrist-im-August-2025/
  3. https://www.m-q.ch/de/eu-ki-gesetz-wird-scharf-gestellt/
  4. https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-regeln-ki-100.html
  5. https://www.derstandard.at/story/3000000281994/neue-eu-regeln-schreiben-ab-sofort-transparenz-fuer-ki-modell-anbieter-vor 

Bildquelle: Unsplash