Im Kampf um Sichtbarkeit in einer von KI dominierten Medienwelt gewinnt, wer fundierte und zitierfähige Inhalte bietet.
Generative Engine Optimization (GEO) verändert die Art und Weise, wie Informationen in der digitalen Welt gefunden, verarbeitet und weiterverbreitet werden. Wir haben Tipps und Tricks zusammengestellt, wie der eigene Content in Suchanfragen via KI-Systeme sichtbar wird. Stichwort: Klartext statt Keywords.
Laut einer aktuellen Gartner-Studie wird das klassische Suchvolumen in Suchmaschinen wie Google bis 2026 um rund 25 Prozent sinken. Der Grund: Immer mehr Menschen stellen ihre Fragen nicht mehr an Google, sondern direkt an KI-Systeme wie ChatGPT, Gemini oder Perplexity. Damit verändert sich auch, was Sichtbarkeit bedeutet – und wie Inhalte gestaltet sein müssen, um relevant zu bleiben. Willkommen im Zeitalter der Generative Engine Optimization (GEO).
GEO: Weniger ist mehr
Im Kern geht es bei GEO darum, Inhalte so aufzubereiten, dass sie von KI-Systemen nicht nur gefunden, sondern auch direkt zitiert und in Antworten eingebaut werden. Statt nach vorne auf die Google-Suchergebnisseite zu wollen, zielt GEO darauf ab, zur Quelle der generierten Antwort zu werden. Wer hier nicht stattfindet, wird in der digitalen Wahrnehmung unsichtbar. Der dänische Autor und Usability Pioneer Jakob Nielsen bringt es auf den Punkt: „[..] Being ignored by AI is like being on page 5 of a Google SERP in the old days.“
Das hat Konsequenzen für die Content-Strategie von Unternehmen: Was bisher originelle Stilblüten und ausschweifendes Storytelling war, muss in Zukunft klar strukturiert, prägnant formuliert und vor allem zitierfähig sein. Während SEO in der Vergangenheit vor allem mit Keywords gearbeitet hat, verlangt GEO nach einer neuen Denke: Daten vor Geschichten, Belege vor Behauptungen, Klarheit vor Kreativität. Einfach formulierte und strukturierte Datenformate wie FAQ, Infografiken, Studien, Whitepaper und Cases haben Vorrang vor rein narrativen Texten.
Kein Entweder-Oder: GEO und SEO zusammendenken
Wird SEO damit obsolet? Ganz im Gegenteil. GEO ersetzt SEO nicht, sondern erweitert es. Der große Unterschied: Während klassische Suchmaschinenoptimierung darauf zielt, in einer bestimmten Suchmaschine gut zu ranken, müssen Inhalte im Kontext von GEO für mehrere Systeme gleichzeitig optimiert werden – je nachdem, woher ein KI-System seine Trainingsdaten bezieht. ChatGPT greift auf Microsoft Bing zurück, Gemini bezieht Informationen aus Google Search, Perplexity kombiniert verschiedene Quellen. Und jede dieser Suchmaschinen gewichtet Inhalte anders.
Für Unternehmen und Kommunikationsverantwortliche bedeutet das: GEO ist keine Einmalmaßnahme, sondern ein strategischer Dauerauftrag. Wer langfristig von KI gefunden und zitiert werden will, muss kontinuierlich Inhalte liefern, die den unterschiedlichen Kriterien der Systeme gerecht werden – und das über Plattformgrenzen hinweg.
Vertrauensanker in der KI-Welt: Die Rolle der PR
An diesem Punkt wird klar: GEO ist kein reines Technologiethema. Es schreibt vielmehr die Content-Regeln neu – statt Keywords zählen jetzt Key Facts, und zwar im Klartext. GEO ist eine kommunikative Disziplin; und damit eine Aufgabe für die PR. Denn PR bringt genau das mit, was KI-Systeme brauchen, um Inhalte als vertrauenswürdig einzustufen: redaktionelle Qualität, fachliche Tiefe, fundierte Quellen und eine thematische Relevanz, die über bloße Sichtbarkeit hinausgeht. Wer mit originellen Inhalten, klaren Standpunkten und belastbaren Aussagen auftritt, erhöht nicht nur die Chance auf Medien- und Suchmaschinenpräsenz, sondern liefert auch verlässliche Datenpunkte, die von KI-Systemen verarbeitet und in Antworten integriert werden können.
Gleichzeitig sorgen PR-Fachleute dafür, dass Inhalte auf den richtigen Plattformen landen – etwa in seriösen Fachmedien und Tageszeitungen, auf LinkedIn oder sogar auf Wikipedia, die zu den bevorzugten Quellen von generativer KI zählen. Doch während hochwertige Inhalte belohnt werden, strafen KI-Modelle bestimmte Formate rigoros ab. KI-generierte Inhalte ohne redaktionelle Überarbeitung untergraben die Vertrauenswürdigkeit.
Ebenso problematisch sind Masse statt Qualität, also viele oberflächliche Artikel statt weniger fundierter Beiträge. Artikel hinter Paywalls bleiben für KI-Crawler schlicht nicht zugänglich, während werbliche oder verschachtelte Texte ohne konkreten Mehrwert systematisch ignoriert werden.
Fazit: GEO braucht PR – und umgekehrt
Im Kampf um Sichtbarkeit in einer von KI immer mehr dominierten Medienwelt gewinnt nicht, wer am lautesten schreit, sondern wer präzise, fundierte und zitierfähige Inhalte bietet. Genau hier liegt die Stärke professioneller PR. Wer als Thought Leader zu einem Thema wahrgenommen wird, erhöht die Wahrscheinlichkeit, von KI-Systemen als Quelle herangezogen zu werden. PR positioniert Unternehmen und Personen dort, wo ihre Expertise sichtbar wird – auf den richtigen Plattformen, in den richtigen Medien, mit den richtigen Botschaften.
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