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Schluss mit Rosa und Blau: Wie Marken echte Vielfalt schaffen

Markenkommunikation

Kommunikation ohne Geschlechterklischees: Wie Marken gewinnen, wenn sie inklusiv und zeitgemäß sprechen.

Für Sie, für Ihn. Die lang bewährte Strategie, Produkte und Botschaften strikt in binäre Geschlechterrollen zu unterteilen, prägte die Kommunikationswelt über Jahrzehnte hinweg: ästhetisch, sensorisch und emotional für Frauen – funktional, technisch und leistungsstark für Männer. Immer mehr Marken verabschieden sich von diesem klassischen Schema – nicht nur aus Idealismus, sondern auch weil sie merken: Es verkauft sich nicht mehr gut.

Gender-Marketing, Unisex, Post Gender? Während bei gendergerechter Sprache oder Unisex-Ansätzen verschiedene Geschlechter bewusst mitgedacht werden, geht genderneutrale Markenkommunikation noch einen Schritt weiter: Geschlecht spielt hier keine Rolle mehr. Ziel ist es, den Menschen als Individuum in den Fokus zu rücken – über das, was verbindet: gemeinsame Werte, Bedürfnisse und Lebensstile, statt über das, was trennt. Diese Haltung trifft den Zeitgeist: Studien zeigen, dass besonders jüngere Generationen wie Gen Z und Millennials von Marken mehr Vielfalt, Authentizität und Identifikation jenseits von Rollenbildern erwarten. Doch wie kann das konkret aussehen?

5 Ansätze für genderneutrale Markenkommunikation:

1. Neutrale Sprache verwenden

Die Wortwahl ist essenziell. Wer genderneutral kommuniziert, verzichtet bewusst auf geschlechtsspezifische Begriffe und verwendet Pronomen und Wörter, die nicht mit einem bestimmten Geschlecht assoziiert werden. Das trägt dazu bei, eine breitere und diversere Zielgruppe anzusprechen.

2. Traditionelle Rollenbilder brechen

Genderneutrale Kampagnen zeigen Menschen oft jenseits klassischer Geschlechterrollen: z.B. Männer als empathische Väter oder Frauen als technikaffine Entscheiderinnen. Solche Repräsentationen durchbrechen überholte Klischees und zeichnen ein realistischeres und vielfältigeres Bild unserer Gesellschaft.

3. Universelle Themen statt Klischees

Gute genderneutrale Kommunikation greift universelle Themen wie Familie, Freundschaft, Erfolg oder Liebe auf. Ob Menschen beim gemeinsamen Essen gezeigt werden, beim Feiern eines Meilensteins oder beim beruflichen Erfolg – es sind geteilte Werte und Erfahrungen, die unabhängig vom Geschlecht berühren und verbinden.

4. Bildsprache, die Vielfalt lebt

Neben der Sprache spielen visuelle Elemente eine entscheidende Rolle. So zeigen viele Kampagnen eine Mischung aus traditionell „männlich“ und „weiblich“ konnotierten Aktivitäten – oder Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, die dieselben Dinge tun. Ziel ist es, sich von Bildern zu lösen, die geschlechtsspezifische Rollenklischees zementieren – etwa Frauen ausschließlich in der Küche oder Männer bei körperlich anstrengender Arbeit – und stattdessen auf eine Bildsprache zu setzen, die authentisch und vielfältig ist.

5. Selbstentfaltung und Empowerment fördern

Genderneutrale Kommunikation ermutigt Menschen, sie selbst zu sein – ohne Angst vor Bewertung. Sie zeigt Individuen, die selbstbewusst ihre Identität, ihren Stil und ihre Vorlieben ausdrücken. Indem sie Einzigartigkeit sichtbar macht und feiert, stärkt sie Selbstbewusstsein und Zugehörigkeit – ganz ohne sich einem Geschlechterbild unterordnen zu müssen.

Beispiele für genderneutrale Markenkommunikation:

Mit dem MX-Projekt hat Gucci herkömmliche Vorstellungen von Kleidungsstil neu gedacht – und Models unterschiedlicher Geschlechtsidentitäten, darunter auch non-binäre und genderfluide Personen, sichtbar gemacht. Der inklusive Ansatz setzt ein starkes Zeichen in einer Branche, die traditionell stark durch Geschlechterstereotype geprägt ist. Gucci erweitert damit nicht nur seine Zielgruppe, sondern positioniert sich auch als Vorreiter für mehr Vielfalt und Inklusion in der Modewelt.

Mit der Kampagne „What’s Your Name?“ setzte Starbucks ein starkes Zeichen für Geschlechtervielfalt – besonders für die LGBTQ+ Community. Im Mittelpunkt stand nicht das Geschlecht, sondern die Bedeutung des gewählten Namens und der respektvollen Ansprache – als Ausdruck von Identität und Selbstbestimmung.

Warum sich genderneutrale Kommunikation lohnt

Genderneutrale Markenkommunikation bringt viele Vorteile – für Unternehmen ebenso wie für Konsument*innen. Sie ermöglicht eine breitere Ansprache, vermeidet Ausgrenzung und kann besonders bei jüngeren Zielgruppen zu einer stärkeren emotionalen Verbindung beitragen. Wer Vielfalt sichtbar macht und Zugehörigkeit fördert, schafft oft nicht nur mehr Aufmerksamkeit, sondern auch Vertrauen – und damit langfristige Relevanz.

 

Möchten auch Sie nicht nur über DEI reden, sondern auch Taten folgen lassen? Wir unterstützen Sie dabei gerne in allen Kommunikationsbereichen.

Titelbild von Magda Ehlers bei Pexels