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BeReal – Social Media mit Potenzial oder doch nur Trend?

Mann hält ein Handy mit geöffneter BeReal App

Eine neue Social-Media-Plattform ist auf dem Vormarsch und möchte den Big-Playern Konkurrenz bieten. Die Rede ist von BeReal.

Wenn am Mittagstisch plötzlich alle Handys in der Runde vibrieren, kann das heute zwei Bedeutungen haben: Entweder eine neue Benachrichtigung aus dem Gruppenchat – oder die BeReal-App schlägt Alarm. Ist es zweiteres, heißt es schnell zum Handy greifen, denn nun läuft ein zweiminütiger Countdown, um ein Foto der eigenen Situation zu schießen. Nur so können BeReal Nutzer*innen auch sehen, was aktuell in der App los ist.

 

Facebook war gestern, auch Instagram verliert, vor allem bei den Jugendlichen, langsam immer mehr an Bedeutung. Neuere soziale Medien wie Snapchat oder TikTok sind mittlerweile auf dem Vormarsch. Seit Sommer 2022 spielt hier aber eine neue App vorne mit: Die Rede ist von BeReal und dieses soziale Medium ist spätestens seit diesem Jahr ein Must-have bei der Generation Z. Die App gleicht von der Idee ein wenig Snapchat und soll die User*innen dazu aufrufen, wie der Name schon verrät, sich selber realistischer zu zeigen – aber dazu später mehr.

 

Was ist BeReal?

BeReal ist ein fotobasiertes soziales Netzwerk, welches eigentlich schon Ende 2019 von französischen Entwickler*innen ins Leben gerufen wurde. Erst Mitte 2022 erlangte die App durch diverse bezahlte Werbebotschafter*innen große Bekanntheit und konnte dann rasch die Download-Charts der verschiedenen App-Stores erklimmen. Ab August war BeReal dann eine Zeit lang sogar auf Platz 1 der Apps mit den meisten Downloads und zählte im Oktober 2022 bereits über 70 Millionen Nutzer. Heute sind es weltweit ca. 10 Millionen aktive Nutzer*innen, die das Medium täglich verwenden. Zu den Big-Playern fehlt da noch einiges, aber wenn man die Altersgruppe bedenkt, die sich hauptsächlich aus Schüler*innen und Student*innen zusammensetzt, ist dies eine beachtliche Zahl – die Tendenz dazu ist steigend.


Das Konzept von BeReal

Wie in der Einleitung schon erwähnt, gleicht die Idee von BeReal ein wenig der von Snapchat: Bilder werden direkt mit der in der App integrierten Kamerafunktion gemacht und sind nur für 24 Stunden sichtbar. Die Nutzer*innen können somit also keine Bildretuschen und sonstige Manipulationen an den Fotos vornehmen. So möchten sich die Entwickler*innen von anderen Sozialen Medien abgrenzen, bei denen heutzutage immer weniger Realismus herrscht. Der Name BeReal sagt also schon viel über die App aus – sich einfach genau so zu zeigen, wie man gerade ist und das ohne Manipulation. Das Besondere bei BeReal: Wenn man ein Foto schießt, werden sowohl Front- als auch Rückkamera gleichzeitig aktiviert und somit zwei Fotos geschossen. Man zeigt sich also selber und das, was vor einem gerade geschieht. Zudem gibt die App genau vor, wann man seinen Content zu posten hat. BeReal sendet einmal am Tag zu einer beliebigen Zeit einen Alarm aus und dann haben die User nur zwei Minuten Zeit, die BeReal-Fotos aufzunehmen. Während des Countdowns, kann das Foto zwar beliebig oft neu gemacht werden, die Zeit für Schminken und sonstige Verschönerungsmaßnahmen bleibt aber aus. Erst nachdem das Foto, bzw. die zwei Fotos dann geteilt wurden, sind die Bilder der Freunde sichtbar.


Wie sehen die App und die Funktionen aus?

Wird BeReal geöffnet, erkennt man gleich, dass im Vergleich zu Instagram und Co. die Möglichkeiten in der App ziemlich begrenzt sind. Die Startseite besteht aus nur zwei Reitern: einmal einen Freunde-Feed und einen Discovery-Feed. Mehr gibt es hier eigentlich auch nicht, bis auf zwei Icons, die auf das eigene Profil und auf Freunde-Hinzufügen verweisen. Auf dem Freunde-Feed können die Postings aller Freunde angesehen werden und auf Discovery kommen zufällige Bilder von Personen auf der ganzen Welt. Wird der BeReal-Alert wahrgenommen und ein Bild geteilt, werden die Inhalte auf den beiden Feeds sichtbar. Auf die Bilder anderer kann man mit eigenen „Bild-Emojis“ reagieren oder Kommentare hinterlassen. Diese „Bild-Emojis“ sind vorher aufgenommene Bilder von sich selber. Mittlerweile ist es aber auch möglich sogenannte „Late BeReals“ zu teilen: Sollte einmal der zweiminütige Countdown abgelaufen sein, hat man trotzdem noch die Chance nachträglich seine Fotos zu machen. Einen Nachteil gegenüber denen, die rechtzeitig ihre Inhalte geteilt haben, gibt es nicht – es steht lediglich „late“ über dem Bild.


BeReal für Unternehmen

Bislang ist BeReal für Unternehmen noch eher uninteressant, denn es gibt keine Möglichkeit, Werbeanzeigen in der App zu schalten. Auch das Erstellen eines öffentlichen Unternehmens-Profils, um das eigene Angebot einer breiten Masse zu zeigen, ist derzeit nicht möglich. Ob und wann solche Funktionen für Unternehmen kommen werden, ist aktuell noch nicht bekannt. Unternehmen müssten sich also wie Privatpersonen einzeln mit „potenziellen Kund*innen“ vernetzen, um sich selber auf der Plattform präsent zu machen. Eine Chance bietet sich für Unternehmen im Employer Branding – Einblicke in den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden und ein positives Bild als attraktive*r Arbeitgeber*in können bei BeReal vermittelt werden.

 

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Foto von Josh Withers auf Unsplash