Werbung schalten und Reichweite für das eigene Unternehmen zu generieren kann man klassischerweise über Inserate, die eigene Website, Social-Media-Accounts und Co. Doch was viele übersehen, ist die eigenen Mitarbeiter*innen als Markenbotschafter*innen einzusetzen. Zwar sind auf LinkedIn Corporate-Influencer*innen schon länger bekannt, noch nutzen bisher aber sehr wenige Unternehmen diese Möglichkeit. Nun schwappt die Art der Kommunikation auch auf die anderen Plattformen über – Vorreiter dabei: TikTok.
Die neue Macht im Unternehmen
Corporate Influencer*innen sind Mitarbeitende eines Unternehmens, die ihre persönliche Expertise nutzen, um die Marke und Botschaften ihres Arbeitgebers bzw. ihrer Arbeitgeberin zu stärken. Als authentische Botschafter*innen verwenden sie ihre Netzwerke, um Einblicke in Unternehmenskultur, Produkte und Dienstleistungen zu geben, und punkten mit ihrer Glaubwürdigkeit. Dies fördert die Kundenbindung und stärkt das Vertrauen und die Loyalität gegenüber dem Unternehmen. In der digitalen und vernetzten Welt schaffen Corporate Influencer*innen eine menschlichere und zugänglichere Unternehmenswahrnehmung, was heute von unschätzbarem Wert ist.
Einen Schritt weiter
Ein Satz, den die ikp-Digitale-Cobra nicht müde wird zu sagen: „Menschen wollen Menschen sehen“. Das gilt vor allem auf Social Media. Genau damit arbeiten viele Brands sowie Unternehmen auf TikTok und setzen dies gezielt als Strategie ein. „Storytelling ist Key“ heißt die Devise und es steht nicht mehr „klassisch“ ein Produkt, eine Dienstleistung oder Know-how als Content im Vordergrund – Accounts bekommen plötzlich ein Gesicht. Mitarbeiter*innen werden zum aktiven Hauptcontent und bespielen den Kanal aktiv, als Person. Sie nehmen die Community mit durch den Alltag und zeigen das Unternehmen aus einer ganz neuen Perspektive.
Hut ab, oder eher Rucksack auf
Ok, warte mal, was? Einfach eine*n Mitarbeiter*in vor die Kamera stellen, die für den eigenen Account Stimmung macht? So einfach ist das natürlich nicht. Am Beispiel von Aevor, einer jungen Rucksack-Marke, kann man sich das aber ein bisschen besser vorstellen:
Werkstudentin Belinda ist das Gesicht des offiziellen Brand-Accounts und ihr Arbeitsalltag ist somit auch der Hauptcontent. Durch serielles Storytelling, freche Sprüche, Challenges und eine super kreative Herangehensweise schafft der Account ein absolut natürliches Auftreten. Das Produkt steht auf dem TikTok-Account, mit übrigens 96.2K Follower und über 3 Millionen Likes, nicht im Vordergrund, sondern Belinda als Person. Gemeinsam mit Kolleg*innen und Co bietet der Content hauptsächlich Unterhaltung und keine klassische Werbung – das schlägt bei der jungen Zielgruppe so richtig ein.
Kann das jede*r?
Ja absolut, aber…
Ganz wichtig zu wissen ist, was das Ziel ist. Wen will ich durch Corporate Creator*innen erreichen? Ob Employer Branding, Produktverkäufe, Nahbarkeit oder einfach nur Image oder Bekanntheit – für jedes Ziel findet sich die richtige Strategie. Und am wichtigsten: der richtige Kanal inklusive der passenden Person. Beim Beispiel von Aevor passt dies perfekt zusammen und auch viele weitere Accounts erkennen den Trend und sind absolut erfolgreich mit dieser Strategie. Wichtig ist und bleibt der Faktor Menschlichkeit. Aber Achtung, dieser Kommunikationsweg ist auch eine Gratwanderung: Corporate Influencer*innen sollten ihre Follower*innen nicht zu Werbezwecken missbrauchen, es geht ums Teilen von authentischen und wertvollen Inhalte.
Habt Ihr Fragen dazu? Stellt sie uns.
Foto von Blue Bird
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