Mit neuen Funktionen und leichterem Zugang rücken Meta und Google ihre AI in den Vordergrund – und setzen damit neue Maßstäbe in der Branche.
Die meisten werden ihn schon entdeckt haben: Seit dem neuesten WhatsApp-Update grüßt ein blauer Ring vom unteren rechten Bildschirmrand. Dahinter steckt die Meta AI. Mit einem Klick können User*innen damit chatten, Fragen stellen, Texte übersetzen und sich Inspiration für den nächsten Einkauf holen. Selbst in Gruppenchats kann die Künstliche Intelligenz befragt werden. Abschalten lässt sich der blaue Ring zumindest momentan noch nicht. Einzig der Chatverlauf mit der KI kann natürlich archiviert und gelöscht werden. Gleiches erwartet die Nutzenden auch in den Suchleisten von Facebook und Instagram.
Google baut AI Overviews weiter aus
Weiter geht der Vormarsch von generierten Antworten auch auf Google. Die KI-Übersichten sind unter anderem im deutschsprachigen Raum seit einigen Wochen im Einsatz. Laut Zahlen von Ziptie hat der Anteil von Suchergebnisseiten mit AI Overviews die 20-Prozent-Marke überschritten. Am größten ist er mit knapp zwei Dritteln aller Antworten im Gesundheitsbereich. Doch das ist noch nicht alles: Mit dem AI Mode geht Google einen Schritt weiter, denn hier sind sogar Rückfragen von Nutzenden möglich.
SEO verändert sich
Was bedeutet das für Texte, die extra für Suchmaschinen optimiert wurden, um eine höhere Sichtbarkeit zu erreichen? Die Künstliche Intelligenz verändert das Spiel, wenngleich klassische SEO-Methoden weiter relevant bleiben. War SEO bisher vor allem durch den sich ständig ändernden Google-Algorithmus bestimmt, geht es nun mehr und mehr darum, Texte für die KI leicht zugänglich und leserlich zu machen.
Traffic auf Webseiten lässt massiv nach
Mögliche Folgen des neuen Suchverhaltens: Durch KI-generierte Antworten gibt es für Nutzende oftmals keinen Bedarf mehr, noch weitere Recherchen zu betreiben. Sie liefern genau das, was die Fragenden wissen wollten. Die Folge: Der Traffic auf weiterführende Webseiten bleibt aus und der Gesamttraffic aus Suchmaschinen dürfte demnach sinken. Bloomberg berichtet, dass ersten Zahlen zufolge der Traffic-Verlust teilweise 70 Prozent oder sogar noch mehr beträgt. Zudem ändert sich auch die Art der Fragen. Die werden nämlich tendenziell länger oder gar als Sprachsuche verfasst.
Maßnahmen für Sichtbarkeit
Um relevante Texte zu schreiben und als Quelle genutzt zu werden, muss man jetzt also die KI überzeugen. Inhalte müssen so verfasst sein, dass Künstliche Intelligenzen die wichtigsten Informationen leicht herausfiltern können. Expert*innen empfehlen:
- Gut strukturierte Inhalte: Verwende übersichtliche Absätze und klare Überschriften – das verbessert die Lesbarkeit sowohl für Menschen als auch für Suchmaschinen und KI-Systeme.
- Verlässliche Quellen und Zahlen: Je fundierter dein Content, desto wahrscheinlicher wird er von KI-Systemen zitiert. Quellenangaben und aussagekräftige Statistiken stärken die Glaubwürdigkeit.
- Klare und konkrete Antworten: Laut ersten Studien erzielen verständlich formulierte und präzise beantwortete Fragen bessere Platzierungen in KI-generierten Antworten.
- Inhaltliche Tiefe statt Oberflächlichkeit: Inhalte, die ein Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten und umfassende Informationen liefern, haben bessere Chancen, als Referenz genutzt zu werden.
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