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Ein Satz mit X, das war wohl nix?

Ein Satz mit X, das war wohl nix?

15 Jahren Twitter: In einem gewagten Schritt führt Elon Musk mit X ein Rebranding durch.

15 Jahre Twitter. 15 Jahre Kurznachrichten. Die Plattform hatte sich längst in die digitale Welt eingebrannt – bis jetzt. In einem gewagten Schritt führt Elon Musk seit Juli 2023 ein Rebranding durch. Das einst weltbekannte Twitter ist inzwischen Geschichte: Der blaue Vogel wurde durch ein X ersetzt. Doch bei dieser Änderung handelt es sich um weit mehr als nur eine Anpassung des Logos und des Markennamens. Der Tech-Milliardär hat Visionen, die er in naheliegender Zukunft verwirklichen will.

 

Neues Logo – Neue Marke

Nur wenige Marken schaffen es, einen Wiedererkennungswert aufzubauen: Twitter war eine dieser Marken. Bisher galt der blaue Vogel als Symbol für Twitter. Die Nachrichten auf Twitter sind schnell und kurz, vergleichbar mit dem Zwitschern der Vögel. Daher kommt auch der Begriff „Tweet“, der für das Posten von Kurznachrichten genutzt wird. Laut Elon Musk sind der Markenname sowie das Logo für seine Pläne nicht mehr sinnvoll. Denn die Social Media Plattform soll zukünftig für weit mehr Funktionen als nur Kurznachrichten genutzt werden.

Über die Marke hinauswachsen

Ende Oktober 2022 übernahm Elon Musk Twitter, oder besser gesagt X, für 44 Milliarden Dollar. Seither erlebt die Plattform regelmäßig fragwürdige Entscheidungen, wie beispielsweise die Entlassungswelle des Twitter-Personals oder die Begrenzung der Nachrichtenanzahl, die pro Tag gelesen werden können. Nun folgt ein weiterer und nicht ganz unumstrittener Schritt, der es erneut in die Schlagzeilen schafft: Musk plant X in eine „All-in-one“ Plattform bzw. in eine „Super-App“ weiter zu entwickeln. Zukünftig sollen Nutzer*innen mehr als nur Nachrichten mit 280 Zeichen senden und empfangen – X soll Audio, Video, Messaging, Zahlungen sowie Banking vereinen, um sich so zu einer umfangreichen Kommunikationsplattform zu etablieren. Vorbild für die Neupositionierung auf dem Markt ist die chinesische App „WeChat“. Doch was bedeutet dieser radikale Markenwechsel für die Plattform und seine Nutzer*innen?

Tappt Musk mit X in die Rebranding-Falle?

Trotz des bisherigen Rebrandings gibt es noch einige Überbleibsel, die an das ehemalige Twitter erinnern: Beispielsweise der Webseiten-Domain – https://twitter.com. Klar ist aber, dass jegliche Spuren des alten Twitter schon bald der Vergangenheit angehören werden. Rebranding bedeutet, eine bestehende Marke zu erneuern oder sie – wie im Fall von Twitter – völlig neu zu positionieren. Ein Markenwechsel in der Größenordnung von Musk erfordert eine klare Marketingstrategie und kann auch einige Risiken mit sich bringen – Risiken, wie Vertrauensverlust, Verwirrung oder negative Reaktionen der Nutzer*innen. Dies befürchten auch Wirtschaftsanalysten, die den Schritt von Elon Musk als bedenklich einstufen. Denn der Visionär würde das jahrelange Branding hinter Twitter und dem blauen Vogel zunichtemachen. Bereits jetzt hat X Schwierigkeiten, Werbekunden zu binden, da Musks chaotische Änderungen Unsicherheit für die Vermarktung von Marken schaffen. Es bleibt abzuwarten, ob sich die neue Markenidentität von Twitter am Markt durchsetzen wird.